FAQ

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Räude

Bei Räude handelt es sich um einen Befall mit Milben, welche sich in die Haut ihrer Opfer bohren. Der Milbenbefall führt zu Entzündungen der Haut, zu Haarausfall und zu einer Verkrustung der Haut. Zudem sind als Nebeneffekt des Milbenbefalls oft auch die Augen betroffen (Konjunktivitis). Betroffene Tiere leiden unter Juckreiz, Entzündungen und – besonders in den kalten Jahreszeiten – unter dem Verlust des Fells. In schweren Fällen führt ein Befall mit Räude bei Füchsen zum Tod.

Allerdings ist die häufige Behauptung, ein Räudebefall sei grundsätzlich ein Todesurteil für Füchse, falsch. Es ist möglich, dass Füchse mit starkem Immunsystem einen Räudebefall eigenständig ausheilen können. Insbesondere ältere Füchse entwickeln im Laufe ihres Lebens eine gewisse Immunität oder zumindest eine reduzierte Anfälligkeit für diese wie auch für andere Parasiten.

Abgesehen davon ist Räude bei wildlebenden Füchsen mit leichtem bis mittlerem Befall auch durchaus gut behandelbar. Oft genügt es, einem Fuchs hochwertiges Futter bereitzustellen, um seinem Körper ausreichend Energie für die Bekämpfung der Milben zu geben. Weiterhin gibt es sehr gute Erfahrungen mit Behandlungen durch homöopathische Mittel bis hin zu verschreibungspflichtigen Medikamenten in Tablettenform. Bei schwererem Befall ist es unter Umständen auch nötig und möglich, den betroffenen Fuchs von einer Wildtierrettung einfangen und ihn in einer Auffangstation behandeln zu lassen, so dass er nach seiner Genesung wieder ausgewildert werden kann. In England wird sowohl die Behandlung in freier Wildbahn, als auch die stationäre Behandlung in Wildtierkrankenhäusern und Auffangstationen jährlich hundertfach erfolgreich durchgeführt. Auch in Deutschland wurden bereits zahlreiche Füchse erfolgreich gegen Räude behandelt.

Es ist übrigens extrem unwahrscheinlich, dass ein Haustier (Hund oder Katze) von Räudemilben befallen wird, nur weil ein evtl. von Räudemilben geplagter Fuchs den Garten besucht oder sich in der Umgebung aufhält. Wenn dennoch Bedenken bestehen, können Haustiere prophylaktisch geschützt werden. Diese Maßnahme erscheint aber übertrieben und belastet den Organismus des Tieres unnötig. Bei Haustieren kann ein Befall schließlich i.d.R. bereits im sehr frühen Stadium erkannt und dann einfach behandelt werden. Auch für Menschen stellen Räudemilben kein Problem dar.

(Stand: 15.11.2017)